Interview mit Bijoux Stadelmann: Wie hat die Coronavirus-Krise ihre Geschäftssituation verändert?
Das Familienunternehmen Bijoux Stadelmann ist ein langjähriger Kunde von uns, für welchen wir im 2017 ein Relaunch ihrer gesamten Webseite gemacht haben. Anlässlich der Wiedereröffnung der Läden und Restaurants am 11. Mai 2020, nach dem Corona-Lockdown, durften wir ein Interview mit der aufgestellten Geschäftsführerin Nicole Stadelmann führen.
Das Familienunternehmen gibt es bereits seit 1972. Der Vater der heutigen Besitzerin Nicole Stadelmann hat damals das Geschäft in seinem bis heute bestehenden Sinne an der Marktgasse 29 in Bern aufgebaut. Tradition und auch Transparenz über die Herkunft des verarbeiteten Goldes, der Edelsteine, Diamanten und des Silbers bilden die Philosophie der Firma.
Viele ihrer Kunden sind Stammkunden – aus der Region oder der Stadt Bern. Sie kommen zu jedem Lebensabschnitt wieder in die Bijouterie und kaufen Eheringe, eine Kette für die Taufe, Ohrringe zum runden Hochzeitstag oder möchten die Edelsteine der verstorbenen Grossmutter wieder in einem Schmuckstück weiter tragen können.
Für Geschäfte wie die Bijoux Stadelmann war die Zeit des Lockdowns nicht einfach. Von einen auf den anderen Tag mussten sie ihr Geschäft schliessen. Das Tagesgeschäft wurde eingefroren.
Nicole Stadelmann hat uns Insights in die Veränderungen der letzten Wochen, die Wiedereröffnung des Geschäfts und einen Blick in die Zukunft der Bijoux Stadelmann gegeben:
Nicole Stadelmann, wie hat sich die Situation für die Bijoux Stadelmann mit dem Lockdown verändert?
Drastisch, wir mussten den Laden schliessen. Jegliche Beratung war nicht mehr möglich.
Was haben Sie für Massnahmen getroffen während des Lockdowns?
Wir haben Kurzarbeit angemeldet. Dies haben wir bereits im Vorfeld so vorbereitet als sich die Situation des Lockdowns angebahnt hat. Das war eine gute Entscheidung. Kurz nach dem Lockdown mussten wir natürlich vieles organisieren und alle pendenten Aufträge mit den Kunden abklären und das weitere Vorgehen besprechen.
Haben Sie Kunden auf anderen Kanälen bedient oder informiert, z.B über Social Media?
Über Google haben wir informiert, dass unser Geschäft bis auf Weiteres geschlossen bleibt. Ansonsten haben wir unsere Kunden persönlich per Telefon informiert. Auf Facebook und Instagram haben wir die Kunden laufend mit schönen Bilder von unseren Schmuckstücken inspiriert. So konnten sie den Schmuck zwar nicht mit eigenen Augen im Laden – aber immerhin schön inszeniert auf einem Foto anschauen.
Haben Sie Ihr Sortiment während des Lockdowns irgendwie verändert oder neue Produkte oder Services angeboten?
Nein, das war leider für uns nicht möglich.
Wann können Sie Ihr Geschäft wieder öffnen?
Am Montag, 11. Mai 2020.
Wie bereiten Sie sich auf die Wiedereröffnung vor?
Vom Verband Schweizer Goldschmiede haben wir ein Schutzkonzept erhalten, an das wir uns halten müssen. Wir haben Schutzmasken und Plexiglas für den Kassenbereich bestellt. Die Ladenfläche haben wir umgestellt, sodass es möglich ist den 2m-Abstand einzuhalten. Die Vorbereitung der Schutzmassnahmen war schon zeitaufwändig!
Haben Sie etwas Spezielles für die Wiedereröffnung geplant?
Ja, wir haben unsere Schaufenster komplett neu dekoriert. Es sieht super aus! Für spezielle Kundenveranstaltungen und Events müssen wir vorerst abwarten wie es weitergeht…
Wie sehen Sie die Zukunft für Ihr Geschäft?
Das ist für mich schwierig zu sagen. Es wird sich in den nächsten Monaten zeigen, ob wir einen genügenden Umsatz erwirtschaften können oder Mitarbeiter*innen entlassen müssen. Ich hoffe sehr, Letzteres bleibt uns erspart! Die nächste Zeit wird auf jeden Fall nicht einfach, das ist klar. Wir freuen uns aber jetzt im ersten Schritt darauf, dass wir das Geschäft wieder öffnen können und somit wieder Kunden bedienen dürfen.
Solche Projekte wie «Bärn hiuft» finde ich super. Da hat sich gezeigt, dass viele Leute aus der Region die Geschäfte und Restaurants in dieser Zeit unterstützt und dabei viel Solidarität gezeigt haben. Ich hoffe, dass zeichnet sich auch nach dem 11. Mai so ab und die Leute vertrauen auf regionale Unternehmen. Ohne Mitbürger*innen, die lokale Geschäfte wie wir es sind oder lokale Restaurants beim Konsumieren berücksichtigen, können diese nicht bestehen. Doch ich bin vorerst noch positiv und hoffe, dass die Edelsteine noch lange in unseren Vitrinen glänzen werden.
Herzlichen Dank an Nicole Stadelmann für das fröhliche und informative Gespräch und die ehrlichen Antworten im Interview.
Wir drücken dem Unternehmen fest die Daumen, dass alles gut kommt!
Schaut unbedingt vorbei auf www.bijouxstadelmann.ch oder in ihrem Geschäft an der Marktgasse 29 in Bern.
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